Science Fiction Films) Liebe Miss Smith. Sie wissen gar nicht was es mir bedeutet, Sie hier interviewen zu dürfen. Vor Kurzem erst sah ich die Doku LIGHT & MAGIC, in der sie auch zu Wort kamen und nun sprechen wir beide miteinander. Ich danke Ihnen. Kommen wir erst mal zur Frage, wie sie überhaupt dazu gekommen sind sich für den Modellbau zu interessieren um später an solch Filmen wie JAGD AUF ROTER OKTOBER (1990), DIE MUMIE (1999) oder dem STAR WARS-Franchise mitzuwirken.

 

Kim Smith) Als ich aufwuchs hatte ich viel Spaß am Modellbau, vor allem von Tieren und Menschen.  Als mein damaliger Ehemann einen Job in L.A. bekam, habe ich versucht einen Job als Bildhauerin in den Disney-Studios zu bekommen. Sie sagten mir unmissverständlich, dass sie keine Frauen als Bildhauerinnen einsetzten. Später machte ich Modelle für Landmark Entertainment in Los Angeles.  In erster Linie baute und bemalte ich Miniaturen und Kulissen für aufwendige Art-Director-Modelle für Themenparks. Als ich später in die San Francisco Bay Area umzog, bewarb ich mich bei ILM und bekam sofort einen Job, bei dem ich an einem Fahrsimulator für Disney World arbeitete. Zunächst arbeitete ich hauptsächlich an dieser Kreation. Dann wurde ich bei JAGD AUF ROTER OKTOBER  mit dem Bemalen von Miniatur-U-Booten beauftragt.  Damit begann eine lange Karriere im ILM Model Shop, wo ich Fahrzeuge bemalte.  Ich hatte das Glück mich auf die  künstlerischen Aufgaben konzentrieren zu können. Sowohl beim Detaillieren, Modellieren und Bemalen von Kreaturen als auch von harten Oberflächen.

 

SFF) Wie hat den alles bei Ihnen angefangen?

 

K.S.) Ich habe für einen Film namens HANOI HILTON (1987) in L.A. einige szenische Arbeiten durchgeführt. Außerdem habe ich in sehr geringem Umfang für MASTERS OF THE UNIVERSE (1987)  gearbeitet, ebenfalls in LA.  Mein erster Spielfilm bei ILM war INDIANA JONES UND DER LETZTE KREUZZUG (1989)  bei dem ich für die Kreaturen, die Bühnenausstattung und die Modelle zuständig war.  1989 habe ich auch an AKIRA KUROSAWAS TRÄUME mitgearbeitet, aber ich bin mir nicht sicher, wie er in der Chronologie einzuordnen ist.

 

Mein nächster Film war GHOSTBUSTERS II (1989)  bei dem ich den Modellbau, die Arbeit an den Kreaturen und das “Schleimschleudern” übernahm.  Mein dritter (oder vierter) Film war JAGD AUF ROTER OKTOBER und festigte meine Karriere bei ILM.  In Ermangelung eines anderen Mitarbeiters wurde mir die Aufgabe übertragen die Miniatur-U-Boot die im Film aus dem Wasser auftauchenzu gestalten, damit sie sich gut und maßstabsgetreu für die “Trocken-als-nass” - Dreharbeiten eignen. Wir hatten diesen Auftrag von Boss Films geerbt und es war ein echter "110"-Notfall. Die Regisseure waren mit meiner Herangehensweise an die Bemalung zufrieden und so verbrachten ich und ein Elektronikspezialist, Jon Forman, zwei Monate am Set um auf die U-Boote und die "Unterwasser"-Umgebung anzupassen. Die Kulissen befanden sich in Point Richmond, Kalifornien. In einem Obstlager um genau zu sein, das die nötige Tiefenschärfe für diese ziemlich großen Miniaturen und Kulissen bot. Nach Roter Oktober wurde ich für die Detaillierung und Bemalung von Fahrzeugmodellen eingesetzt. 

 

SFF) Gab es eine Art „Schlüsselmoment“ oder „Person“  für sie?

 

K.S.) BLADE RUNNER (1982)  war der Film, der mich in seinen Bann gezogen hat. Obwohl das war, bevor ich beim Film gearbeitet habe.  Wenn mir jemand gesagt hätte, dass ich einmal Modelle für Filme machen würde, wäre ich verblüfft gewesen.  Alles an BLADE RUNNER war clever, raffiniert und für die Geschichte notwendig.  Heute zähle ich einige der Modellbauer, die an BLADE RUNNER mitgearbeitet haben, zu meinen Freunden und Kollegen.  Ich habe mit Bill George und Sean Casey bei vielen Projekten eng zusammengearbeitet, vor allem bei STAR TREK. Bill, mein Lebenspartner John Goodson und ich haben mit dem Smithsonian Institute zusammengearbeitet um die Enterprise aus der Originalserie zu restaurieren,die jetzt wieder im National Air and Space Museum in Washington DC zu sehen ist. 

 

Was "Idole" angeht, so betrachte ich viele Leute, mit denen ich zusammengearbeitet habe nur als gute Freunde. Aber sie werden in der Visual-Effects-Branche vergöttert. Ich habe im Allgemeinen keine "Idole", denn wien sagt man so schön:  “Man sollte seine Helden nie treffen.”

 

SFF) Ich bin Lehrer für Kinder mit besonderen Bedürfnissen. Das mache ich jetzt schon seit fast 22 Jahren. Ich kenne meinen Job, weil ich ihn gerne mache, ich bin enthusiastisch und ich habe mehrere Ausbildungen, um mit Kindern zu arbeiten.  Was denken Sie über die Ausbildung, die man braucht, um eine Expertin im Modellbau zu werden? Gibt es irgendwelche Voraussetzungen oder Talente, die man neben dem Enthusiasmus mitbringen muss?

 

K.S.) Meine Antwort darauf wird etwas schräg ausfallen und sich auch darauf beziehen, was SIE tun.

 

Ich habe darüber nachgedacht, als Dozent in örtlichen Zoos und Naturkundemuseen zu arbeiten um Kindern das Zeichnen beizubringen. Ich war von dieser Idee angetan als ich etwas Zeit zum Zeichnen im Zoo von Houston hatte, wo Busladungen von "gefährdeten" und "besonders bedürftigen" Kindern ausgeladen wurden.  Sie drängten sich um mich herum und waren ganz angetan von dem, was ich da tat. Ich unterhielt mich ein wenig mit einer der Betreuerinnen, die mir erzählte, dass ich bereits zu mindestens einem der Kinder, das normalerweise nicht reagierte, durchgedrungen sei. Ich dachte darüber nach, wie wichtig die Verbindung ist, die entsteht wenn man ein Tier genau beobachtet. Mit ihm kommuniziert, es Auge in Auge betrachtet, sieht, wie es sich bewegt und reagiert, die Beobachtungen auf einem Blatt Papier interpretiert. Das Zeichnen ermöglicht es ihnen, auf eigene Faust zu forschen aber es bildet sie auch. Diese scharfe Beobachtung ist auch ein Faktor für die erfolgreiche Herstellung von Miniaturen. 

 

Warum ist eine Erdbewegungsmaschine so gebaut, wie sie gebaut ist?  Warum ist ein Flugzeug oder ein Hubschrauber so gebaut, wie er gebaut ist?  Worin besteht der Unterschied in der Art und Weise wie sie sich in der Luft bewegen? Warum ist ein Auto so konstruiert, wie es gebaut ist?  Ein Gepard?  Ein Elefant?  Ein Baum?  Wie sieht es mit der Farbe aus?  Warum hat ein Baum so oft grünes Laub?  Alle Kinder können sich an diesem Prozess erfreuen. Unabhängig davon, wie fachkundig ihre Interpretation ist.

 

SFF) Ein interessanter Blickwinkel. Zum Thema Beobachtung: Sie haben an Filmen von vielen bekannten Regisseuren gearbeitet. Ist es eine große Schwierigkeit, die Visionen der einzelnen Regisseure umzusetzen?

 

K.S.) Manchmal, obwohl dieser Prozess in der Regel durch den Produktionsdesigner, den Art Director und den Visual Effects Supervisor geleitet wird.  Wenn ich einen ihrer Jobs hätte, würde ich diese Frage mit JA beantworten.

 

SFF) Einer der Filme, an denen Sie gearbeitet haben, war TRÄUME von Akira Kurosawa. Was genau haben Sie für diesen Film getan?

 

K.S.) Ich habe dabei geholfen, den Berg Fuji aus Schaumstoff zu schnitzen. Und ich habe auch die Puppen gespielt, die während der Dreharbeiten von der Spitze des Vulkans abbröckelten.

 

SFF) Herr Kurosawa war schon immer ein Regisseur, der sehr visuell denkt und filmt. War es schwierig, diese Visionen zu verwirklichen? Gab es in dieser Hinsicht Herausforderungen?

 

K.S.) Soweit ich weiß, war Kurosawa nicht sehr zufrieden mit seinen Erfahrungen mit den visuellen Effekten für diesen Film. Daher bin ich sicher, dass es für ILM viele Herausforderungen gab. Aber das war zu Beginn meiner Karriere bei ILM und ich war nicht so sehr in die Insiderinformationen eingeweiht wie später.  Ich habe durch die Gerüchteküche gehört, ob richtig oder falsch, dass er nie wieder umfangreiche VFX einsetzen wollte.

 

SFF) Ist es einfacher, mit einem Regisseur zu arbeiten, der in großen, fantastischen Bildern denkt oder kann das für Ihre Arbeit eher kontraproduktiv sein?

 

K.S.) Auf meiner Ebene haben wir getan was von uns verlangt wurde. Das bedeutet: ob groß oder klein, diese Entscheidungen wurden von der künstlerischen Abteilung getroffen.  Was uns betrifft würde ich sagen, dass wir die großen, fantastischen Dinge gerne gemacht haben. Auch wenn es zu unserem Job gehörte sie zu entwickeln, was manchmal unmöglich schien.  Wir haben es immer geschafft.  Es gab immer jemanden der eine gute Lösung hatte. Denn die Modellbauer kamen aus allen möglichen Bereichen.  Die Bühnenabteilung war sehr wichtig für den Erfolg. So viele einzelne Projekte betrafen die komplizierten Aufbauten. Aber das war einer deren Stärken.

 

SFF) Sie haben mir erzählt, dass Ihre Arbeit für TRÄUME Sie zu ILM gebracht hat. Können Sie das ein wenig näher erläutern?

 

K.S.) Nachdem ich in die Bay Area gezogen war, arbeitete ich weiterhin freiberuflich für die Unterhaltungsfirma, für die ich in Los Angeles gearbeitet hatte: Landmark Entertainment.  Ich hatte schon immer vorgehabt, mich bei ILM zu bewerben. Ich war aber so zufrieden mit der Arbeit an meiner eigenen Kunst in meinem Studio, so dass ich die Bewerbung aufgeschoben habe.  Dann hörte ich, dass ILM die Effekte für TRÄUME machen würde, und da ich ein Fan von Kurosawa bin  habe ich mich beworben. Wie ich bereits erwähnte, sollte es noch eine Weile dauern, bis TRÄUME  beginnen würde, aber ich wurde sofort für das Disney-Projekt eingestellt.

 

SFF) Viele Jahrzehnte lang waren handgemachte, praktische Spezialeffekte in Filmen ein fester Bestandteil des fantastischen Bereichs. Irgendwann hat dann die CGI die Oberhand gewonnen. Gibt es Ihrer Meinung nach einen Film, der eine Art Endpunkt im klassischen Modellbau darstellt? Wenn ja, welcher und warum?

 

K. S.) Manche Leute meinen, dass der Modellbau mit JURASSIC PARK (1993)  abrupt aufhörte, aber das stimmt nicht. Der ILM Model Shop hatte nach JURASSIC PARK  die zehn geschäftigsten Jahre seines Bestehens und stellte die meisten Modellbauer ein.  CGI war zu diesem Zeitpunkt noch nicht ausgereift genug um den praktischen Modellbau abzulösen.  Es war ein allmählicher Prozess.  Für mich war die Sache im Jahr 2002 klar, als ich beschloss, dass ich auf CGI umsteigen musste um meine Karriere zu retten.  JURASSIC PARK war sicherlich ein Wendepunkt, aber viele andere Filme markierten große Entwicklungen im Bereich CGI.

 

SFF) Es ist zu beobachten, dass es in den heutigen Filmen und Fernsehserien eine Art Renaissance der "guten alten" Spezialeffekte gibt. Was, glauben Sie, verbinden die Menschen mit diesen grandiosen visuellen Effekten? Warum kehren die Menschen zu ihnen zurück? Ist es ein Overkill an visuellen Eindrücken?

 

K.S.) Es ist Nostalgie und Public Relations, nicht Sparsamkeit, die einige Regisseure dazu gebracht hat wieder Modelle zu verwenden.  Meines Erachtens ist es billiger, CGI zu verwenden. Aber die Kehrseite der Medaille ist, dass Regisseure und künstlerische Leiter ihre Meinung immer wieder ändern und die Arbeit zu Tode nudeln können, weil sie es können.  Es gibt immer noch so viele Aspekte des CGI-Looks die mich stören.  Die Beleuchtung ist oft sehr unnatürlich, obwohl die neueren Methoden, in einer virtuellen LED-Umgebung zu drehen ein großer Segen für VFX sind und zweifellos die Dreharbeiten von Miniaturen beeinflussen werden.  Aber die Menschen lieben die Vorstellung von etwas Handgemachtem. Etwas, das sie sehen und anfassen können.  Das hilft den Menschen vielleicht sich mit ihrer Jugend zu verbinden.

 

SFF) Gab oder gibt es einen Bausatz, der Sie vor große Herausforderungen gestellt hat und wenn ja, welche waren das?

 

K.S.) Der ILM Model Shop hat, wann immer es möglich war, Bausätze verwendet, da dies eine billigere Lösung war. Aber oft wurden die Bausätze ausgeschlachtet oder nachgebaut. Ich habe oft Bausätze für die Detaillierung verwendet, aber ich habe keinen Bausatz "so wie er ist" selbst gebaut. Wir mussten aufpassen, dass wir keine gängigen oder erkennbaren Teile aus beliebten Bausätzen verwendeten. Das größte Problem, das ich je mit den Bausätzen hatte war der Versuch, den roten Farbstoff, der in einigen der Kunststoffe verwendet wurde, zu übermalen.

 

SFF)  Sie haben über 30 Jahre lang in verschiedenen Positionen in der Filmindustrie gearbeitet. Welche davon haben Ihnen besonders viel Spaß gemacht und/oder gab es Filme, bei denen Sie unter großem Druck standen?

 

K.S.) Meine Lieblingsfilme haben sich in der Regel auch als gute Filme herausgestellt. JAGD AUF ROTER OKTOBER, FLUCH DER KARIBIK (2003) und GALAXY QUEST (1999) haben mit am meisten Spaß gemacht. Der größte Druck war STAR TREK – DER ERSTE KONTAKT (1996) der schlafloseste Film, an dem ich je gearbeitet habe. Die Arbeit an den physischen Modellen hat viel mehr Spaß gemacht als die Arbeit mit CGI und das Band zwischen den physischen Modellbauern ist sehr stark geblieben. Wie eine Familie. Ich kann mich an keinen CGI-Film erinnern, an dem ich gearbeitet habe und den ich als "lustig" bezeichnen würde. Eben weil es an persönlichen Interaktionen und physischen Problemlösungen mangelt.

 

SFF) Wenn Sie an einem Modell für einen Film gearbeitet haben, zum Beispiel STAR TREK - DAS UNENTDECKTE LAND (1991), wie sind Sie dabei vorgegangen? Wie genau waren die Vorlagen, oder haben Sie viel nachgebaut?

 

K.S.) Meine Aufgabe bei STAR TREK – DAS UNENTDECKTE LAND war es, bei der Restaurierung der Enterprise A von einem früheren Dreh mitzuhelfen sowie bei der Restaurierung mehrerer Miniaturen. Darunter das Raumdock, das Hauptquartier der Sternenflotte und einen klingonischen Bird of Prey. Die Lackierung der "A" war durch einen weißen Farbstaub von einem früheren Dreh beeinträchtigt worden. Ich musste das Oberflächenmuster wiederherstellen, damit das Schiff zumindest eine Andeutung seines früheren Glanzes erhält. Aber aufgrund der zeitlichen Beschränkungen hatten wir nicht die Möglichkeit, die ursprüngliche Interferenzfarbe zu erhalten oder zu verwenden.  Am Ende habe ich eine Perlglanzfarbe verwendet, die für unsere Zwecke ausreichend war. Wir bauten auch eine drei Meter große-"A"-Untertasse für eine Aufnahme mit einer Torpedoexplosion von unten. Das Hauptquartier der Sternenflotte aus STAR TREK – DAS UNENTDECKTE LAND  wurde von meinem Partner John aus mehreren Bausätzen gebaut und von mir bemalt.

 

SFF) Haben Sie ein Projekt, das Sie schon immer machen wollten, oder ist etwas in Arbeit, das wir in Zukunft genießen können?

 

K.S.) Ich habe mich derzeit aus dem VFX-Bereich zurückgezogen und arbeite in meinem eigenen Studio.  Aber ich sage nie nie zu einem zukünftigen Projekt. Aber es IST schwer, mich von meinem Studio wegzureißen.  Ich hatte eine Reihe von Angeboten, aber ich habe in den letzten zwei Jahren keines angenommen.  Der einzige Ort an dem ich arbeiten wollte und es nicht getan habe, war Pixar. Obwohl es einige Male fast dazu kam.

 

SFF) Haben Sie einen Lieblingsbausatz, ein Diorama oder ein Modell von Ihnen?

 

K.S.) Kürzlich wurde ich gebeten, den Designerschuh einer Frau in ein Kunstprojekt zu verwandeln und daraus wurde eine Miniatur-Dschungelszene mit einer Löwin, die zum Angriff bereit ist. Die Idee war ein bisschen wie ein Dschungel, der langsam einen Maya-Tempel absorbiert. Ich fertigte alle Bäume an und modellierte die Löwin mit Hilfe von Schuppenseide oder Plastikblättern.  Das hat ziemlich viel Spaß gemacht.

 

SFF) Das klingt ziemlich pittoresk. Aber wie ist das den mit solchen Bauten? Wie viele sehr gute Arbeiten für wenig Leinwandzeit in anderen Filmen. Ärgert Sie das nicht, wenn Sie die Früchte Ihrer Arbeit immer nur so kurz sehen?

 

K.S.) Ich kann mich nur an ein einziges Mal erinnern das ich über die Zerstörung von etwas an dem ich gearbeitet habe, traurig war. Das war die Zerstörung der Interceptor in FLUCH DER KARIBIK. Ich habe dieses Schiff sehr lieb gewonnen. Dennoch: Es macht einfach Spaß, Dinge in die Luft zu jagen!

 

SFF) Könnten Sie bitte anhand eines Beispiels erklären, mit welchen Materialien Sie am besten arbeiten können und warum?

 

K.S.) Den größten Beitrag leiste ich in der Malerei und der Bildhauerei, wobei ich in beiden Bereichen einigermaßen entschlossen bin. Ich habe keine großen Vorlieben, was das Material angeht. Ich wurde in den Atelierkünsten gut unterrichtet. Meine Ausbildung ist breit gefächert genug, um meine Fähigkeiten auf die meisten Modellbedürfnisse anzuwenden, abgesehen von der Elektrik (obwohl ich das auch schon erfolgreich getan habe), aber ich bin in manchen Dingen schneller als in anderen.

 

SFF.) Was halten Sie von Ihrer Art der Arbeit beim Film? Ist sie nur technisch oder ist sie auch Kunst?

 

K.S.) Ich denke, sie ist sowohl technisch als auch künstlerisch. Ich habe festgestellt, dass die Leute Miniaturen verehren.  Die Liebe zum Detail wird überall respektiert. Einige Filmmodellbauer haben eine Karriere gemacht, indem sie ihre persönliche Kunst in Miniatur ausstellten, wie Michael McMillan, der übrigens an BLADE RUNNER mitgearbeitet hat. Ron Mueck stellt jetzt eher übergroße Figuren her als normale oder Miniaturfiguren. Sie wurden oft als Künstler ausgebildet, bevor sie im Filmgeschäft arbeiteten, so wie ich. Miniaturkunst ist reizvoll und geheimnisvoll.

 

SFF) Was ist schwieriger zu entwerfen: real existierende Objekte wie U-Boote oder solche, die man sich ausdenkt?

 

K.S.) Das könnte eine kontroverse Frage sein, aber ich würde vermuten, dass bekannte Objekte zwar nicht so viel Fantasie erfordern, dafür aber Präzision.  Erfundene Objekte lassen viel Raum für Kreativität, aber sie müssen auch einen Sinn ergeben und dieses Konzept wird nicht immer erfolgreich umgesetzt.  Letztlich kann beides schwierig sein.

 

SFF) Wissen Sie, was mit all den Modellen passiert ist, an denen Sie gearbeitet haben? Wo sind sie jetzt?

 

K.S.) Ich weiß, wo einige sind. Einige sind im Lucasfilm-Archiv, eines ist im Smithsonian National Air and Space Museum, einige sind in privaten Sammlungen und einige in anderen Museen.

 

SFF)  Die wichtigste Frage habe ich bis zum Schluss durchgehalten: Was war der schwierigste Effekt/das schwierigste Modell, an dem Sie gearbeitet haben, und warum?

 

K.S.) Die Enterprise E war das stressigste Modell an dem ich je gearbeitet habe.  Es war von Anfang an mit Problemen behaftet, aber es ist trotz allem sehr gut geworden. Von allen Modellen, an denen ich gearbeitet habe, hänge ich am meisten an diesem Modell und betrachte es als mein Modell-Baby.

 

SFF.) Liebe Miss Smith. Ich danke Ihnen sehr, dass Sie sich die Zeit für dieses Interview genommen haben und wünsche Ihnen alles Gute für Ihr weiteres Schaffen.

 

K.S.) Ich danke Ihnen!  Es war mir ein Vergnügen, mich an diese Zeit zu erinnern.  Was für gute Fragen!  Und viel Glück bei Ihrer eigenen sehr wichtigen Arbeit.