Bert I. Gordon – Geboren am 24.09.1922 in Kenosha, Wisconsin, USA; Gestorben am 08.03.2023 in Los Angeles, Kalifornien, USA
Wenn man die 100 Jahre erreicht hat, ist es biblisch. Und sein Werk im Film ist ebenfalls von biblischen Ausmaß. Zu mindestens, wenn man auf solche Filme steht. In den 50er und 60er Jahren waren seine Filme Pflicht im Autokino. Und auch wenn er teilweise belächelt wurde, so schuf er doch viele wunderbare Filme, die zwar zunächst einfach wirken, aber dafür effektiv sind. Sei es sein Regiedebüt aus dem Jahre 1955 KING DINOSAUR, DER KOLOß (1957), GIGANT DES GRAUENS (1958), DIE RACHE DER SCHWARZEN SPINNE (1958), DAS ZAUBERSCHWERT (1962), VILLAGE OF THE GIANTS 81965) oder der Überfilm von ihm IN DER GEWALT DER RIESENAMEISEN (1977).
Doch das war nicht immer so. Anfangs wurden seine Filme niedergemacht (zu mindestens zum großen Teil) und waren trotz Stars wie Orson Welles Flops. Obwohl er in dieser Zeit genau den Kern traf: Atomtests und deren Folgen. Das sah man seinen Filmen an. Aber das wollte damals keiner sehen. Das änderte sich dann erst ein paar Jahrzehnte später. Auch weil die SFX seiner Filme so wunderbar einsehbar sind. Bei ihm war alles überdimensioniert: Spinnen, Ratten, Heuschrecken, Gemüse, Früchte, Menschen und Ameisen. Er liebte das Spiel mit der Größe um auf große Gefahren aufmerksam zu machen. Filme drehte er in 10 bis 15 Tagen. Sein Debüt beispielweise in 7 Tagen und 15.000 US-Dollar Budget.
Bert (I)ra Gordon wurde als Sohn von Charles Abraham Gordon und Sadeline (Barnett) Gordon geboren. Schon als Junge interessierte er sich für den Film, als ihm eine Tante eine 16-Millimeter-Filmkamera zum Geburtstag schenkte. Er besuchte die University of Wisconsin-Madison, brach das Studium jedoch ab, um während des Zweiten Weltkriegs der Luftwaffe beizutreten. Er heiratete zweimal und hatte vier Töchter. Eine Tochter starb bereits 2011.
2011 bekam er auch den Saturn Award für sein Lebenswerk. Vollkommen zu Recht. Gordon war der letzte Vertreter (außer Roger Corman) der schnell gedrehten Fantasyfilme der 50er und 60er Jahren, die uns auch heute noch erfreuen und beweisen, dass „billige“ Filme auch gut sein können.
Vielen Dank für dein Werk Bert!